Übersetzung: Interview von Notes from Below mit dem Kolinko Kollektiv

Fragen und Antworten mit den AutorInnen des Hotlines Buchs

Interview mit dem Kolinko Kollektiv von Jamie Woodcock

(Ins Deutsche übersetzt von den amici della conricerca – Leipzig. Das englische Originalinterview findet sich in Ausgabe #4.3 „The Call Centre Seen from Below“ der Notes from Below)

In diesem Interview sprach Jamie mit ehemaligen Mitgliedern des Kolinko Kollektivs, welches von der zweiten Hälfte der 1990er Jahre bis in die erste Hälfte der 2000er existierte. Ihre Hotlines Untersuchung liegt in Buchform vor und kann online nachgelesen werden.

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Reelle Subsumtion und Insubordination im Zeitalter der digitalen Maschinerie. Mit-Untersuchung der Streikenden bei Amazon in Leipzig

Im Sommer 2017 ist ein ausführlicher Artikel zweier Leipziger Autoren in der 187. Ausgabe der sozialwissenschaftlichen Zeitschrift PROKLA erschienen. Leider war dieser online bislang nicht abrufbar. Er wurde von der Redaktion inzwischen verfügbar gemacht (pdf-Datei). Der Titel lautet: Reelle Subsumption und Insubordination im Zeitalter der digitalen Maschinerie. Mit-Untersuchung der Streikenden bei Amazon in Leipzig. Hiermit wollen wir nun den vollständigen Text an dieser Stelle dokumentieren, da die Untersuchenden nicht nur unserer eigenen politischen Arbeit sehr nahestehen, sondern ihre Form der Herangehensweise an die Analyse der Arbeits- und Verwertungsbedingungen im Logistiksektor mittels einer sogenannten conricerca als beispielhaft für die Region gelten dürfte. Wer von weiteren, laufenden oder bereits ausgewerteten Untersuchungen der jüngeren Zeit weiß, melde sich doch bitte bei uns!

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Let´s talk about (social) Strikes!

Auf Einladung der Hamburger Gruppe für den organisierten Widerspruch (GROW) werden wir am Mittwochabend, dem 18.07.2018, ab 19.00 Uhr in der Roten Flora (Achidi-John-Platz 1, 20357 Hamburg) über Klassenkämpfe in der Logistikbranche sowie linksradikale Arbeitskampfunterstützung sprechen. Anlass zur Diskussion über den so genannten „Social Strike“ ist die inzwischen ein Jahr zurückliegende Hafenblockade in Zusammenhang mit den Protesten gegen den G20-Gipfel. Damals hatten knapp 1.000 Aktivist*innen die Zufahrtswege in den Hafen blockiert. Wir freuen uns im Rahmen der Veranstaltung auch auf die Genoss*innen der Plateforme d’Enquêtes Militantes aus Paris, mit denen wir uns austauschen möchten.

Der vollständige Einladungstext von GROW wird im Folgenden dokumentiert: „Let´s talk about (social) Strikes!“ weiterlesen

Das Rad nicht neu erfinden – Vortrag & Diskussion zu linker Arbeitskampfunterstützung von außen

Auf Einladung der Gruppe Salt City Antifa werden wir am 12. April 2018 um 19.30 Uhr im Infocafe Anna & Arthur (Katzenstraße 2, 21335 Lüneburg) über das Thema der Arbeitskampfunterstützung durch linke Aktivist*innen sprechen.

 

Fast so scheint es als würde gewisse Teile der radikalen Linken wieder über Klassenkämpfe und die Belange von Arbeiter*innen sprechen wollen. Spätestens im Zuge der Veröffentlichung Didier Eribons Buch „Rückkehr nach Reims“ und den Debatten um eine neue Klassenpolitik sind die Lesekreise sowie Beiträge in linken bis hin zu bürgerlichen Zeitungen gut gefüllt mit Abhandlungen über aktuelle Themen zur Klassenfrage. Doch oftmals mangelt es gar nicht an einer theoretischen „Beschäftigung“ mit Marxschen Begriffen wie Klasse, Kapital oder auch der medialen Zurkenntnisnahme von Arbeiter*innenstreiks. Was vielmehr zu kurz kommt ist das kollektive Erleben und Auswerten konkreter Erfahrungen, die erst durch die gemeinsame Arbeitskampfbeteiligung entstehen können. Das Wissen früherer Generationen über die Analyse von konkreten Betrieben sowie dortigen Kampfbedingungen, das Organisieren oder Unterstützen von Arbeitskämpfen und die Entwicklung widerständiger Praxen am Arbeitsplatz ist im Bewusstsein der radikalen Linken, die selbst größtenteils ein Dasein als Lohnabhängige fristen muss, weitestgehend verschüttet gegangen. Die Aktivist*innen, sofern sie es nicht eh schon versäumen ihre eigenen Arbeits- und Lebensbedingungen als Ausgang ihrer Klassenkonflikte zu politisieren, sind für die stattfindenden Arbeitskämpfe im Zeitalter des digitalen Kapitalismus kaum von Bedeutung. Diese ernüchternde Hypothese bildet die Ausgangslage für den Vortrag, der mehr als ein schnödes Referat über längst vergangene Revolutionshoffnungen einer klassenkämpferischen Linken sein will. Vielmehr sollen Fragen zur konkreten Arbeitskampfunterstützung praxisnah beantwortet werden. Anhand der Beobachtungen und Diskussionen, die der Referent sowie seine Genoss*innen bei Amazon in Leipzig als auch anderen Konflikten gesammelt haben, sollen vorhandene Ansätze zur Kooperation mit kämpferischen Kolleg*innen u.a. in der Logistik dargelegt werden. Explizites Ziel des Vortrags ist es daher nicht, bloß bei einer theoretischen Einschätzung über aktuelle Arbeitsbedingungen und das Niveau von Klassenkämpfen in der BRD stehen zu bleiben, sondern erprobte Werkzeuge für die arbeitskämpferische Praxis interessierten Genoss*innen zur Diskussion zu stellen. Wie kann ich Kontakt zu Belegschaften herstellen, wenn ich nicht selbst vor Ort arbeite? Was für Mittel gibt es, um kämpferische Kolleg*innen langfristig zu unterstützen? Welche Rolle spielen die Gewerkschaften dabei? Wie kann ich mir überhaupt Wissen über den Betrieb und seine Besonderheiten aneignen, um es für meine politische Arbeit zu nutzen? Was für Fallstricke gibt es womöglich? Wie antikapitalisisch können solche Kämpfe überhaupt sein? Wie lassen sich verschiedene Belegschaften und ihre Konflikte mit anderen verbinden? Diese und weitere Fragen gilt es zu beantworten. Was die Begriffe der Mit-Untersuchung, Klassenzusammensetzung, Solidaritätsbündnisse und des Organizing damit zu tun haben, soll im Zuge des Vortrags geklärt werden.