Reelle Subsumtion und Insubordination im Zeitalter der digitalen Maschinerie. Mit-Untersuchung der Streikenden bei Amazon in Leipzig

Im Sommer 2017 ist ein ausführlicher Artikel zweier Leipziger Autoren in der 187. Ausgabe der sozialwissenschaftlichen Zeitschrift PROKLA erschienen. Leider war dieser online bislang nicht abrufbar. Er wurde von der Redaktion inzwischen verfügbar gemacht (pdf-Datei). Der Titel lautet: Reelle Subsumption und Insubordination im Zeitalter der digitalen Maschinerie. Mit-Untersuchung der Streikenden bei Amazon in Leipzig. Hiermit wollen wir nun den vollständigen Text an dieser Stelle dokumentieren, da die Untersuchenden nicht nur unserer eigenen politischen Arbeit sehr nahestehen, sondern ihre Form der Herangehensweise an die Analyse der Arbeits- und Verwertungsbedingungen im Logistiksektor mittels einer sogenannten conricerca als beispielhaft für die Region gelten dürfte. Wer von weiteren, laufenden oder bereits ausgewerteten Untersuchungen der jüngeren Zeit weiß, melde sich doch bitte bei uns!

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Teilnahme an der Demonstration der Siemens- und Bombardier-Arbeiter*innen in Görlitz

Am Freitag (19. Januar 2018) wird es eine zentrale Demonstration der Lohnarbeiter*innen von Bombardier und Siemens durch Görlitz geben. Beide Werke sind von massiven Stellenstreichungen bzw. Werksschließungen bedroht. Wer sich aus Leipzig oder der Region an dem Protest beteiligen möchte, kann uns unter amicidellaconricerca[at]riseup[dot]net eine Mail zwecks gemeinsamer Anreise schreiben. Basisgewerkschaftliche und arbeitskämpferische Linke wie etwa die FAU und critique’n’act aus Dresden rufen ebenfalls zur Teilnahme an der Demonstration auf und hatten bereits zu einem Vorbereitungstreffen geladen.

  • Ab 13.00 Uhr Beginn der jeweiligen Demonstrationszüge vor den Werkstoren von Bombardier und Siemens
  • Ab 14.00 Uhr zentrale Kundgebung auf dem Obermarkt

 

Übersetzung: Affinität und Divergenz hinsichtlich der Blockade des Hamburger Hafens zwischen umsGanze und uns [Berlin Migrant Strikers]

Der folgende Text wurde von uns in relativ kurzer Zeit übersetzt und erschien ursprünglich als Reaktion auf einen Debattenbeitrag von uns mit dem Titel Warum denn bloß ein social Warnstreik? Dieser erschien zunächst am 21. Juni 2017 im Lower Class Magazine. In Absprache mit den Berlin Migrant Strikers, die ihren englischsprachigen Text „Affinity and divergence between Ums Ganze and us, towards the block of the port of Hamburg“ auf dem Portal connessioni precarie als Antwort veröffentlicht hatten (kurz zuvor konnte man den Text bereits auf der Facebook-Seite der BMS lesen), schlugen wir einen Aufschlag für eine deutsche Übersetzung ihres Textes vor, um über den Inhalt im Gespräch zu bleiben, die Debatte für einen größeren Personenkreis zu öffnen und die Diskussion über das Konzept des Social Strikes fortzuführen. Der Artikel ist nun fertig übersetzt worden und kann an dieser Stelle nachgelesen werden.

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…umsGanze! bei G20 – warum denn bloß ein Social Warnstreik?

[Dieser Text ist freundlicherweise zuerst im Lower Class Magazine erschienen]

 

Ums Ganze … vom Kopf auf die Füße stellen. Eine kritische Auseinandersetzung mit der geplanten Hafenblockade in Hamburg.

Timon Simons: „Wir versuchen tatsächlich aus unserer Sicht andere, neue Wege des Protests und des Widerstands zu gehen. Deswegen wollen wir am 7. Juli in den Hamburger Hafen gehen.“‘(1)

Was folgt ist eine allenfalls skizzenhafte Kritik an den geplanten Aktionen von …umsGanze! [uG], Beyond Europe und der Hamburger Gruppe GROW zum diesjährigen G20-Gipfel. Sie ist notwendig, um über konzeptionelle Fallstricke hinsichtlich der geplanten Aktion mit dem Slogan „Shut down the logistics of capital“ ins Gespräch zu kommen. Im folgenden wird das Vorhaben, das darüber hinaus ein Teil vom Hamburg City Strike (2) ist, der Einfachheit halber als „Shut down Hamburg“ bezeichnet. Während der Hamburg City Strike der Meinung der Autor*innen nach das ernstzunehmende Unterfangen eines Social Strikes in der gesamten Hansestadt darstellt, verkauft uG ihre Massenblockade fälschlicherweise als Form eines sozialen Kampfs.

Die grundlegende These dieses Textes lautet: Die Überlegungen von Shut down Hamburg zum Social Strike sind allenfalls halbherzig. Die Belange der lokalen Kolleg*innen hätte man mittels einer kommunistischen Kritik an der zentralen Rolle von Logistik im digitalen Kapitalismus zum G20-Gipfel verbinden müssen; stattdessen kommen sie bei uG nicht vor. Dies soll im Folgenden nachgewiesen werden. Kurz gesagt plädieren wir für: 1. Lokale (Ausbeutungs-)Verhältnisse in den Kontext globaler Logistik stellen, 2. daran kommunistische Kritik entfalten, 3. ausgehend von der strukturellen Macht der Beschäftigten vor Ort den gemeinsamen Kampf zu G20 führen und daran anschließend 4. emanzipatorische Alternativen zum Bestehenden aufzeigen. Bei uG steht dieser Ansatz jedoch auf dem Kopf.

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