[Dieser Text ist freundlicherweise zuerst im Lower Class Magazine erschienen]
Ums Ganze … vom Kopf auf die Füße stellen. Eine kritische Auseinandersetzung mit der geplanten Hafenblockade in Hamburg.
Timon Simons: „Wir versuchen tatsächlich aus unserer Sicht andere, neue Wege des Protests und des Widerstands zu gehen. Deswegen wollen wir am 7. Juli in den Hamburger Hafen gehen.“‘(1)
Was folgt ist eine allenfalls skizzenhafte Kritik an den geplanten Aktionen von …umsGanze! [uG], Beyond Europe und der Hamburger Gruppe GROW zum diesjährigen G20-Gipfel. Sie ist notwendig, um über konzeptionelle Fallstricke hinsichtlich der geplanten Aktion mit dem Slogan „Shut down the logistics of capital“ ins Gespräch zu kommen. Im folgenden wird das Vorhaben, das darüber hinaus ein Teil vom Hamburg City Strike (2) ist, der Einfachheit halber als „Shut down Hamburg“ bezeichnet. Während der Hamburg City Strike der Meinung der Autor*innen nach das ernstzunehmende Unterfangen eines Social Strikes in der gesamten Hansestadt darstellt, verkauft uG ihre Massenblockade fälschlicherweise als Form eines sozialen Kampfs.
Die grundlegende These dieses Textes lautet: Die Überlegungen von Shut down Hamburg zum Social Strike sind allenfalls halbherzig. Die Belange der lokalen Kolleg*innen hätte man mittels einer kommunistischen Kritik an der zentralen Rolle von Logistik im digitalen Kapitalismus zum G20-Gipfel verbinden müssen; stattdessen kommen sie bei uG nicht vor. Dies soll im Folgenden nachgewiesen werden. Kurz gesagt plädieren wir für: 1. Lokale (Ausbeutungs-)Verhältnisse in den Kontext globaler Logistik stellen, 2. daran kommunistische Kritik entfalten, 3. ausgehend von der strukturellen Macht der Beschäftigten vor Ort den gemeinsamen Kampf zu G20 führen und daran anschließend 4. emanzipatorische Alternativen zum Bestehenden aufzeigen. Bei uG steht dieser Ansatz jedoch auf dem Kopf.
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